Veranstaltung: | Landesparteitag Schleswig-Holstein September 2022 |
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Tagesordnungspunkt: | 5.1.4. Frauen- und genderpolitische Sprecher*in |
Antragsteller*in: | KatjaK HL |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 19.08.2022, 12:40 |
W-LV2: Katja Kuncke
Bewerbungstext
Katja Kuncke ( KV Lübeck)
Liebe Mitglieder*innen,
liebe „Grünlinge“ aus Schleswig-Holstein,
da sitze ich nun wieder und kann nicht anders….
Hier ist meine Bewerbung um ein Amt was mir sehr am Herzen liegt
als Frauen- und Genderpolitische Sprecher*in
für den LAVO Schleswig-Holstein.
Wie wichtig diese Position noch ist, zeigte sich auf Bundes-, Landes und sogar kommunaler Ebene leider immer wieder, als tolle politisch engagierte Frauen sich zurückziehen wollten gar mussten aus Gründen….
die mir eben immer noch dieses offensichtlich strukturelle Problem deutlich aufzeigen.
Nicht vereinbar mit……. las ich und das machte mich sehr betroffen. Verstanden habe ich es, denn es kommt eben oft anders als Mensch so denkt.
Als Sprecherin - alleinerziehend und nun mit erwachsenem Kind - möchte ich mich einsetzen um nachfolgende Erfahrungen allen Frauen und Eltern künftig zu ersparen:
Wenn Frauenbiografien und Familienleben nicht vereinbar ist
- mit einem ehemaligen Arbeitsplatz aufgrund von fehlenden Voraussetzungen
wie z. B. stabile Internetanbindung,
- Kinderbetreuungszeiten und Arbeitszeiten nicht zusammenpassen,
- mit dem eher spärlichen Angebot an ÖPNV es nur zu einem Teilzeitjob reicht,
- gleichberechtigte Bezahlung nur marginal zu finden ist, es nur zum Minijob
reicht,
- eine Anstellung nicht erfolgend kann, da „care Arbeit“ angeblich Frauensache ist,
und die ältere Generation unsere Kraft eben auch grade braucht.
(Womöglich eine/m Familienmanager/in mehr Krankentage zustehen - fatal aus
Arbeitgebersicht -. )
- es sogar zeitlich nicht für ein Ehrenamt reicht…
- der Bereich Gesundheit und Prävention auch gern Mangelversorgung für Frauen
mit sich bringt (Es fehlt in einigen Bereichen eben an genügend Forschung!
Eine unfassbare Aussage finde ich!)
Die Gründe waren und sind wohl immer noch
diese nicht gesicherte oder gar zu teure Kinderbetreuung
fehlendes „Kleingeld“, gar Lebensläufe eben anzupassen sind???
Jenseits meiner ganz persönlichen Erfahrungen gehöre ich seit vielen Jahren dem Verein für Betreuungen und Selbstbestimmung an, bringe auch Erfahrung aus der Behindertenbetreuung mit, kümmern ist eben irgendwie mein Ding.
In dem beruflichen Bereich musste ich immer wieder erleben, wie sehr unsere gesellschaftlichen Regeln Frauen noch zusätzlich ausgrenzen oder sogar krank und arm machen. Altersarmut hat ein weibliches Gesicht. Da brauchte es dann immer eine Portion extra Hilfe oder zumindest mehr Fürsprecher*innen.
All das ist es, was mich immer wieder antreibt und noch viel mehr.
Ja es wurde schon viel erreicht und doch:
Es gibt natürlich mehr aus frauenpolitischer Sicht für dieses „Gedöns“- wer auch immer sich da angesprochen fühlte - zu fordern, um dann doch gehört und gesehen zu werden.
Ein * bei Berufsbezeichnungen oder Anreden reicht mir sicher nicht aus.
Diese interne und gesamtgesellschaftliche Diskussion gilt es voranzutreiben und einen Konsens zu finden um alle mitzunehmen.
Einen * schreiben scheint einfach, beim „sprechen“ scheitere auch ich immer und immer wieder. Das mag an meinem Alter und der alten Gewohnheit liegen? Die Botschaft dahinter bleibt davon unbenommen jedoch richtig und wichtig. Diskriminierung beginnt bei den Worten denen notfalls Taten folgen?
Wir müssen weiter ringen mit Gesetzen und all den Dingen die an gleicher Teilhabe hindern, um Demokratie und Gesetze mitzugestalten.
Dies eben grade auch in einem strukturschwachen aber wohl glücklich machenden Bundesland wie unserem. Das kann und darf so alles nicht bleiben, denn vor dem Grundgesetz sind eben alle gleich.
Unabhängig in welchem Körper wir unseren Lebensweg gehen oder wen oder was wir lieben, jeder Mensch ist so wie er ist eben richtig und wichtig. Egal wen oder was wir lieben oder in welchem Körper wir unseren Lebensweg gehen, egal ob laut oder leise, mit Familie oder ohne…..
Ausgrenzung – egal warum - ist mit mir einfach nicht zu machen und Solidarität ist - aus meiner Sicht - eben Gold wert.
„FRAUEN DIE NICHTS FORDERN; WERDEN BEIM WORTE GENOMMEN;
SIE BEKOMMEN NICHTS!“
Ein Zitat von Simone de Beauvoir
Das Handwerkszeug zu fordern lernte ich damals bei einem Anwalt. Später dann als „klassische Sekretärin“ / Assistentin der Geschäftsleitung, Ausbilderin und Unternehmerin ergänzte ich mein Textverständnis und konkret auszuformulieren, sogar Zahlen und Bilanzen schrecken mich nicht.
Ihr lest also, ich bin damit aufgewachsen mir zu erlauben zu fordern, egal ob leise oder laut in Wort oder Ton.
Nun würde ich mich freuen von Euch berufen zu werden
um gemeinsam Frauen- und Genderpolitik weiter voran zu treiben und Gesicht zu zeigen um dieses
g l e i c h b e r e c h t i g t
tatsächlich auf allen Eben in der Gesellschaft zu finden
Nun seid Ihr dran
wir sehen uns auf dem LPT
Katja
Was ich seit meinem Eintritt 2018 bei uns als GRÜNE so gemacht habe?
Fraktionsmitglied in Lübeck (Umwelt/Sicherheit u. Ordnung sowie Schulausschuss)
Bürgerl. Mitglied im Städteverband Rechts- und Verfassungsschutz
Kassenprüferin für den GAR SH
LAG BGE Sprecherin / Mitglied im Netzwerk Grundeinkommen
Landes- und Bundesdelegierte seit 2020
Mitdenkerin in der LAG Europa und EDel in der BAG globale Entwicklung / internat. Wirtschaften
Leidenschaftliche Wahlkämpferin egal ob mit Robert auf Küstentour, Strandwahlkampftour oder wo immer grade eine „WerbeFrau“ eben gebraucht wird, es war mir eine Freude….
- Gender:
- w
- Kreisverband:
- KV Lübeck