W-PR5: Jens Herrndorff

Liebe Freund:innen!

Wir leben in bewegten Zeiten. Der Kampf gegen die Klimakrise, die noch nicht besiegte Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine stellen nicht nur unsere Gesellschaft und unsere Demokratie, sondern auch uns als Partei vor immense Herausforderungen.

Im Angesicht schmerzhafter, aber notwendiger Einschränkungen unserer Freiheitsrechte, exorbitant steigender Energie- und Lebenshaltungskosten und der so dringend notwendigen Unterstützung der Menschen in der Ukraine gegen Putins Expansionsfeldzug mussten und müssen wir Grünen uns und unsere Positionen in den vergangenen Monaten immer wieder neu hinterfragen, sicher geglaubte Standpunkte evaluieren oder sogar revidieren und dennoch unseren Werten treu bleiben. Gerade in Anbetracht der Regierungsverantwortung im Bund, aber auch hier in Schleswig-Holstein, war und ist dies oft genug ein Spagat zwischen Pragmatismus und unseren Grünen Grundwerten.

Für Grüne Werte in einer sich verändernden Welt!

Und auch wenn unseren Grünen Mandatsträger:innen in Bund, Land und Europa für ihre Arbeit größter Respekt und höchste Anerkennung gebührt, betrachte ich doch mit einer gewissen Sorge, wie sich unser Grüner Wertekosmos verändert – wie wir über AKW-Streckbetriebe, Waffenexporte, LNG-Gas-Importe und Subventionen für Energiekonzerne diskutieren und Entscheidungen fällen - womöglich fällen müssen - die noch vor allzu langer Zeit so nicht denkbar waren.

Ja, die Welt verändert sich und mit ihr muss sich auch Politik verändern und neue Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit finden. Eine Partei, die hiervor die Augen verschließt, ist alles andere als progressiv, sondern gestrig, rückwärtsgewandt und macht sich selbst handlungsunfähig.

Wir als Grüne aber treten an, um die Zukunft gemeinsam mit den Menschen in diesem Land verantwortungsvoll und lebenswert zu gestalten und brauchen daher so dringend sowohl intern als auch extern den Diskurs und die Debatte über die dafür notwendigen Maßnahmen und Prozesse. Wie begegnen wir trotz der Vielfalt der aktuellen Herausforderungen weiterhin konsequent der existenziellen Bedrohung durch die Klimakrise? Wie erhalten wir basisdemokratische Prozesse, transparente Strukturen und Entscheidungsfindungen auch in einer stark wachsenden Partei? Wie tarieren wir das Verhältnis zwischen Parteibasis und Parteiführung aus? Wie bleiben wir Grünen unseren Werten und Idealen auch in nicht immer einfachen Regierungsbeteiligungen treu und reflektieren unser politisches Handeln ehrlich und selbstkritisch?

Ich bin mir sicher, dass uns dies als Grüne auch in der Zukunft gelingen wird, wie es unserer Partei und uns allen gemeinsam auch in der Vergangenheit stets gelungen ist. Wer, wer nicht wir Grüne, soll den sozial-ökologischen Wandel, den wir gerade erst angestoßen haben und den wir so dringend brauchen, gestalten?

Für eine starke Grüne Zukunft!

Mit meiner Bewerbung für den Parteirat möchte ich antreten, diesen Weg konstruktiv-kritisch zu begleiten. Ich möchte mit meinem Engagement für dieses Ehrenamt unsere schleswig-holsteinische Landespartei darin unterstützen, den parteiinternen Dialog zwischen den Mitgliedern, den Gremien des Landesverbandes, den Fraktionen, den Kreisverbänden und den Regierungsmitgliedern zu moderieren und zu gestalten, um uns als Grüne Partei noch fitter und noch schlagkräftiger zu machen.

Und ich möchte meine Erfahrungen als Kommunalpolitiker, ehemaliger Vorstandssprecher des Kreisverbands Pinneberg und letztjähriger Bundestagskandidat dafür einsetzen, dass wir Grünen uns auf die im Frühjahr nächsten Jahres vor uns liegenden Kommunalwahlen und die Europawahlen 2024 bestmöglich vorbereiten. Denn es braucht uns auch auf diesen Ebenen mehr und stärker denn je, um Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit eine kraftvolle Stimme zu geben!

Ich bitte daher bei der Wahl zum Parteirat um eure Stimme und eure Unterstützung! Dafür meinen herzlichsten Dank!

Euer Jens